Zur Einweihung am 50. Schuljubiläum war Michael Schmitt von der Serviceagentur Ganztägig Lernen bei uns zu Gast. In einem Artikel auf der Homepage der Agentur schildert er seine Eindrücke:
Etwas mühsam ist der Aufstieg auf den Sandberg schon, der sich inmitten von Seckmauern erhebt. Oben hat sich die ganze Stadt versammelt, die Gemeindehalle ist gut gefüllt. Es riecht nach Gegrilltem und die Kinder toben zwischen den Tischen. Grund des Zusammenkommens ist das 50-jährige Bestehen der weiterlesen...
, deren Gebäude gleich nebenan liegt. Außerdem ist der Festtag gleichzeitig der offizielle Start des neuen Ganztagsangebotes der Schule.
Im Schuljahr 2011/12 haben wir begonnen, uns im Kollegium mit dem Thema Ganztagsarbeit zu beschäftigen. Gründe gab es dafür viele: die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Angebote, die nur eine Schule im Ganztag machen kann, aber auch die Zukunftssicherung für den Schulstandort Seckmauern. Im Kollegium waren wir uns schnell einig, dass wir uns beim Land Hessen um die Aufnahme in das Landesprogramm, das damals noch „Ganztag nach Maß“ hieß, bewerben wollten. Elternbeirat und Schulkonferenz stimmten dem Vorhaben ohne Gegenstimme zu, und auch die Gemeinde Lützelbach signalisierte früh ihre Bereitschaft, sich als Träger an unserem Angebot beteiligen zu wollen.
Das Programm „Hessische Ganztagsschulen“ ist eine Kooperation zwischen dem Land Hessen und den Schulträgern, in unserem Fall also dem Odenwaldkreis. Um die Aufnahme bewerben kann sich jede Schule, die die Zustimmung aller Gremien hat, eine Schulsituationsanalyse eingereicht und eine Bedarfsanalyse durchgeführt hat. Außerdem muss ein Konzept vorgelegt werden, in dem die Schule ihre bisherige Arbeit beschreibt (Steuerung der Schule, Lern- und Aufgabenkultur, Partizipation von Eltern und Schülern, Raum- und Ausstattungskonzept, Rhythmisierung, Pausen- und Mittagskonzept, Kooperation mit Kommune, Kirchen, Vereinen, Kitas,…).
Unsere Bewerbung wurde im zuständigen Gremium des Odenwaldkreises ausgewählt und an das Kultusministerium weitergereicht. Von dort bekamen wir im Frühjahr 2012 den Bescheid über die Aufnahme in das Profil 1 des Landesprogramms „Hessische Ganztagsschulen“ und damit auch über die Bewilligung der benötigten Gelder.
Es folgte die Kontaktaufnahme mit den Kirchen und den Ortsvereinen, um die Möglichkeiten einer Kooperation zu besprechen.
Was heißt hier „Ganztagsschule“?
Der Begriff „Ganztagsschule“ wirft Fragen auf – so wurden wir einige Male angesprochen, ob denn jetzt alle Kinder unserer Grundschule jeden Tag bis in den Nachmittag Pflichtunterricht hätten. Der Einstieg in die Ganztagsarbeit erfolgt aber stufenweise. Im Einstiegsprofil, dem Profil 1, spricht man in der Regel nicht von einer Ganztagsschule, sondern von einer Schule mit Ganztagsangeboten. Die Teilnahme an diesen Angeboten ist freiwillig. Nach der verbindlichen Anmeldung besteht allerdings Anwesenheitspflicht. Angemeldet werden kann ein Kind an so vielen Tagen pro Woche, wie Interesse oder Bedarf besteht. Vorgeschrieben ist einer Schule im Profil 1 die Schaffung eines Angebotes an drei Tagen pro Woche über einen Zeitraum von 7 Stunden (inklusive Unterricht), also z. B. von 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr. Dies gilt nicht in den Ferienzeiten. Vorgeschrieben ist außerdem das Angebot eines warmen Mittagessens und einer Lern- und Hausaufgabenzeit. Das Betreuungsangebot selbst ist kostenlos, nur das Mittagessen muss bezahlt werden. Es dürfen aber kostenpflichtige Zusatzangebote gemacht werden.
Für berufstätige Eltern ist ein dreitägiges Angebot unter Umständen keine große Hilfe. Unser Angebot erstreckt sich daher über die ganze Woche. Auch eine zusätzliche kostenpflichtige Anschlussbetreuung hätten wir gerne angeboten. Allerdings war der Bedarf so gering, dass diese nicht zustande kam. Bei steigendem Bedarf ist es aber möglich, diese noch zu installieren. Die Bedarfsabfragen im ersten Jahr haben ergeben, dass ein Ferienbetreuungsbedarf allenfalls in den Sommerferien besteht. Ein erstes Angebot im Jahr 2014 kam bei den Kindern sehr gut an.